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Phil von ZWINGLI PILZ: Speisepilz-Zucht auf Kaffeesatz

Erntefrischer Pilzgenuss zum Selbermachen


Wer bist du?

Ich bin Phil und züchte gemeinsam mit meinem Bruder Yves feinste Speisepilze auf Kaffeesatz, der in der lokalen Gastronomie als Abfall übrigbleibt. Ich bin auch sonst ein echter Pilzkopf: stets spontan, meistens fleissig aber oftmals auch chaotisch. Am liebsten sitze ich bei Sonnenuntergang mit meiner Kamera auf einer Bergspitze und lasse mich davon berauschen. Das gleiche Glücksgefühl verspüre ich, wenn ein neuer Pilz auf Kaffeesatz gedeiht. Dank meiner Arbeit habe ich meine Nase zu echter Superpower trainiert und kann mittlerweile Schimmel, Bakterienbefall oder Ozon riechen.


ZWINGLI PILZ, Speisepilz-Zucht auf Kaffeesatz

Was bewegst du?

Wir züchten feinste Speisepilze und verwenden als Ausgangssubstrat Kaffeesatz aus der Gastronomie, der sonst im Abfall landen würden. Mit unseren Pilzen beliefern wir lokale Restaurants. Ausserdem bieten wir einsatzfertiges Zuchtsubstrat für daheim an. Das ist die Pilzbrut, mit der man zuhause eine eigene Pilzzucht starten und den faszinierenden Organismus beim Wachstum erleben kann. Und das geht so: Man wählt in unserem Webshop aus den verschiedenen Pilzsorten ein Zuchtsubstrat aus. Zuhause befüllt man den mitgelieferten Zuchtsack mit einem Ausgangssubstrat der eigenen Wahl: Kaffeesatz, Stroh oder Sägemehl eigenen sich – oder ein Mix aus allem. Nun muss das ganze steril gemacht werden, anschliessend wird das Zuchtsubstrat beigefügt. Nun sind die Pilze angesät. Nach vier bis sechs Wochen im Dunkeln, schneidet man den Zuchtsack ein und bringt das Ganze an einen halbschattigen Platz. Los geht es mit dem Wachstum und schon bald kann man seine eigenen Edelpilze (bis zu fünf Mal pro Anzucht) ernten und so frisch geniessen, wie noch nie.



Wann und wie ist deine Idee entstanden?

Eigentlich fing die Sache ganz anders an: Mein Bruder Yves ist Produkt- und Industriedesigner und entwickelte 2018 noch im Studium für die Bauindustrie einen neuen Baustoff, der aus Pilzmyzel besteht. Als «Abfallprodukt» entstanden dabei andauernd feinste Pilze, die wir damals direkt an Freunde und Bekannte verteilten. Irgendwann fiel uns dann die Idee wie Schuppen von den Augen … und wir gründeten offiziell ZWINLGI PILZ. Seitdem züchten wir abfallfreie Speisepilze. Wenn mir jemand vor fünf Jahren gesagt hätte, dass ich einmal Pilzzüchter werde, hätte ich nur lautstark gelacht. Als ich schliesslich anfing, mich mit dem zufällig entdeckten Thema zu befassen, eröffnete sich mir eine faszinierende, unbekannte Welt. Pilze sind weder Pflanze noch Tier, sie sind die Abfallverwerter der Natur und lassen Leben erst gedeihen. Das begeistert mich immer wieder aufs Neue!


Wie sieht dein Alltag aus?

Neben der ungeliebten täglichen Putzroutine, besteht ein grosser Teil meiner Arbeit aus dem Sterilisieren, Mischen und Beimpfen der Substrat-Eimer, also der Grundlage, aus der die Pilze wachsen. Sehr liebe ich dagegen das Forschen im Labor, wie beispielsweise neue Pilzstämme in der Petrischale zu vorzubereiten. Man weiss noch längst nicht alles über Pilze, deshalb betreiben wir stets Grundlagenforschung und gewinnen neue Erfolgserlebnisse, die wir mit Forschern und Pilzenthusiasten weltweit teilen.


Wann und wobei bist du einmal gescheitert?

Glaub an deine Idee und zieh sie durch. Es wird immer Rückschläge geben, aber langfristig sind sie einfach ein Erfahrungsgewinn.


Phil Aarab, Zürich zwinglipilz.ch

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