Man nehme: Ein verrücktes Familienprojekt, mischt viele utopische Ideen, einige Zufälle und die Lust auf neue Abenteuer dazu. Daraus ist das einzigartige Solarschiff entstanden: Ein solarbetriebener Katamaran für 12 Passagier:innen, mit dem nun Jöschu die wunderschöne Thunersee-Region auf einzigartige Weise erlebbar macht.
Wer bist du?
Ich bin der Jöschu – also offiziell Johannes Charrois vom Solarschiff Thun. Ich bin Bootsbauer, Brander, Bürogummi, Vater, Sohn, Kapitän... also der Junge für alles in einem Familienunternehmen, wie er im Bilderbuch steht: Ich arbeite nämlich mit meinen Eltern zusammen. Cheesy, I know!
Was bewegst du?
Wortwörtlich: Menschen. Wir bieten Schifffahrten auf dem Thunersee an, wobei unser einziger Antrieb die Sonne ist. Alle Energie, die wir benötigen, fangen wir mit unseren eigenen Solarpanels ein. Ich würde euch jetzt so gerne mit technischen Details zuballern, aber das ist ja so ein bisschen ein «Don’t», glaube ich. Auf unserer Website kann man sich aber gerne die volle Dröhnung geben. www.solarschiffthun.ch/das-schiff
Wann und wie ist die Idee entstanden?
Ich musste meine Eltern von ihrem Untergang bewahren. Sie wollten für sich ein Boot kaufen und mein Vater fand einen quasi halbtoten Bootsrumpf. Damit konnten meine Eltern aber unmöglich auf dem Thunersee herumtuckern! Also musste was Neues her und wir bauten um diesen sterbenden Bootsrumpf herum das Solarschiff. Man sagt ja auch «sink big».
Ich glaube, dabei ist einfach die Lust auf Herausforderungen auf puren Idealismus getroffen. Zwar ist daraus das Solarschiff entstanden, aber nicht direkt das Business dahinter. Es war nämlich gar nie unsere Absicht, ein Unternehmen zu gründen. Aber das passierte dann halt einfach, und so arbeiten wir heute im Sechserteam: Neben meiner Mutter Rahel und meinem Vater Matthias sind noch die Kapitäne Res und Ruedi mit an Bord. Buchstäblich.
Was freut dich am meisten?
Wasser, Sonne, Schnee und Berge. Manchmal auch Regen, das kann auch lustig sein. Ich bin ein totaler Optimist und ich glaube, der Begriff «hemmungslos motiviert» passt schon zu mir.
Wie sieht dein Alltag aus?
Das Solarschiff ist nur ein Projekt von vielen, entsprechend gibt es nicht wirklich einen «Solarschiff-Alltag». Ich nehme Buchungen und Anfragen zwischen Tür und Angel entgegen. Ganz besonders freue ich mich auf jede Schifffahrt, die ich selbst begleite und entspannende Stunden mit unseren Gästen auf dem See verbringen darf.
Was würdest du als deine Superpower beschreiben?
Mir ist kein Berg zu hoch, kein Fall zu tief. «Es isch no geng gange». Ich probiere alles aus, auch wenn ich dabei mal gehörig auf die Schnauze falle.
Bist du schon einmal gescheitert?
Immer und immer wieder, vor allem zu Beginn und meist an der schweizerischen Bürokratie und meinem anfänglich naiven Nichtwissen über Bewilligungen, Anträge und Buchhaltung. Glücklicherweise haben uns immer wieder nette Menschen aus der Patsche geholfen, die uns hegten, pflegten und unterstützten, als wir wieder mal in eine Wand gerannt sind!
Deine Botschaft an die Welt und an andere Gründer:innen?
Wichtiges Learning: Man muss als Unternehmen eine Steuererklärung ausfüllen. Im Fall.