Andreas Baumann will Adliswil zur saubersten Stadt der Schweiz machen. Dazu hat er 2010 den Litter Club gegründet.
«Den Litter Club habe ich quasi der Stadt Adliswil zu meinem 60. Geburtstag geschenkt. Seit 2010 gibt es den Verein, unser Ziel ist es, Adliswil so sauber wie möglich zu halten – wir sammeln jeden ersten Samstag im Monat. Warum ich den Club gegründet habe? Ich sage immer: Daheim hat mans ja auch nicht gern, wenn es dreckig ist. Den Ort, an dem ich wohne, von Abfall zu befreien trägt ja auch dazu bei, dass er schöner wird – und vor allem schön bleibt. Das Erstaunlichste, was ich erlebt habe, war, dass jemand eine gesamte Wohnzimmer-Einrichtung unter einer Brücke im Gebüsch entsorgte: Ein Sofa, ein Schrank, eine Kommode, solche Sachen. Das ist doch Wahnsinn.
Als Verein sind wir eigentlich ziemlich unspektakulär. Wir sind rund 85 Mitglieder, aber alle aus Leidenschaft dabei, schliesslich ist der Verein eine ehrenamtliche Angelegenheit. Die Leute, die bei uns mitsammeln, bewegen sich altersmässig eher in der zweiten Lebenshälfte, es hat aber auch viele Familien mit Kindern dabei. Die Kleinen bekommen eine kleine Spielzeugzange, damit sie auch mitmachen und Abfall aufsammeln können. Immer am ersten Samstag im Monat treffen wir uns – es sei denn, das Wetter macht uns einen strich durch die Rechnung. Wir stehen in enger Zusammenarbeit mit dem Werkhof in Adliswil: Wir sammeln liegengebliebenen Abfall und Abfallsäcke ein und bringen das Gut dort vorbei. Wir stellen fest, dass übrigens auch die Werkhofmitarbeiter in der Bevölkerung mehr geschätzt werden, seit es den Litter Club gibt.
Mein Credo ist: Taten statt Worte. Ich bin ein Macher und wenn ich direkt anpacken kann, macht mich das glücklich. Ich selber schaue auch in meinem Alltag darauf, möglichst nachhaltig zu leben. Natürlich, als Unternehmer gehört für mich Reisen aus beruflichen Gründen ab und zu dazu – ich nutze aber generell eher den ÖV als das Auto, da steht man auch nicht im Stau. Zudem lebe ich als Privatperson relativ bescheiden; ich habe eigentlich alles, was ich brauche. Die erste Frage ist immer: «Ist das wirklich nötig?».
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