Handwerk für die Füsse
Wer bist du?
Ich bin Hans-Martin und der Kapitän für unsere Heierling Skischuhe. Ein bisschen crazy bin ich ebenso wie kontaktfreudig, innovativ und dabei immer in Richtung Zukunft orientiert. Besonders gerne gehe ich neue Herausforderungen gemeinsam mit meiner super Crew an. Denn ich will gute Ideen umsetzen und die Architektur einer neuen Zeit mitgestalten. Oder kurzgesagt: Eifach zäma macha mit tolla positiv denkanda Lüt.
Wann und wie ist deine Idee entstanden?
So ein Schuh ist über die Jahre reichlich Schnee, Sonne, Eis und Belastung ausgesetzt. Eines Tages hielt ich einen guten alten Lederskischuh aus den 50er-Jahren in den Händen. Da kam mir die Idee, wieder so einen langlebigen Schuh zu bauen. Als Sohn einer Familie, die seit 1883 als Founder of Skiboots tätig ist, habe ich Wissen über Materialien und Technologien von klein auf mitbekommen. Meine neue Idee entstand also mit altem Know-how: Ein modularer Schuh, bei dem die verbauten Teile nicht nur möglichst lange im Einsatz bleiben, sondern dessen Materialien auch wiederverwendbar sind. Die Bauteile werden am Ende eines Lebenszyklus zerkleinert und daraus entstehen wieder neue Skischuhe.
Was bewegst du?
In vierter Generation stelle ich in Graubünden mit meinem Team Heierling-Skischuhe her und passe Schuhwerk individuell an die Anatomie der Träger an. Für internationale Spitzensportler genauso, wie für leidenschaftliche Hobbyfahrer. In meiner Arbeit ist jeder Tag eine neue Herausforderung, denn jeder Fuss ist anders. Was aber immer gilt, ist: Ich entwickle leidenschaftlich gerne neue und bessere Produkte in diesem Bereich. Für die Zukunft möchte ich nicht nur alle Heierling-Skischuhe kreislauffähig bauen, sondern auch Wanderschuhe, Sport- und Arbeitsschuhe. Ob mein Sohn später an dieser Vision weiterbaut, das möchte ich ihm ganz und gar offenlassen.
Wann und wobei bist du einmal gescheitert?
Als wir 2010 unseren kreislauffähigen Skischuh entwickelten, gab es anfangs ein paar Probleme bei der Qualität. Um langlebige und kreislauffähige Schuhe zu bauen, braucht es einen Umbau vom linearen Produktionssystem hin zum Kreislauf. Das kostet Geduld und Geld. Es gab auch schon Zeiten mit sehr grossen Fragezeichen – aber zum Glück konnten wir diese immer meistern. So was gehört zum Lernprozess eben dazu. Und zu sehen, wie die Menschen begeistert und bereit sind, den Preis für Produkte mit längerer Lebensdauer zu zahlen, das hat mir immer Vertrauen gegeben weiterzumachen.
Deine Botschaft an andere, die loslegen wollen?
Grüble nicht zulange über mögliche Hürden im Voraus, sondern leg los, wenn die Idee da ist. Baue Handprototypen mit einfachen Mitteln und schau, was draus wird. Lebe deine Idee jederzeit positiv und stelle den Verdienst nicht in den Vordergrund.
Sehr coole Story!