«Bei meinen Freunden bin ich bekannt für meine grosse Klappe. Als ich an einem Festival einmal mehr vor einem Plastik-Toi Toi stand, war für mich der Moment gekommen.»
«Ich erzählte im Freundeskreis rum, dass ich wüsste, wie man es besser machen könne. Die Gelegenheit, dies zu beweisen kam kurz darauf: Die Party eines Surf-Reisebüros. Ich war da schon mehrmals Gast. Dieses Mal musste ich allerdings einiges früher aufstehen, denn ich war der, der die Toilette mitbrachte. Sicher, ob es tatsächlich funktionieren würde, war ich nicht. Aber die Leute an der Party waren begeistert.
Die Trockentoiletten, die mit Sägemehl statt Wasser funktionieren, habe ich bei einem ehrenamtlichen Einsatz in Indien kennengelernt. Menschliche Fäkalien zu kompostieren, ist hierzulande für viele Menschen noch ein Tabuthema. Dabei geht es einfach darum, die wertvollen Nährstoffe zu verwerten, anstatt sie wegzuspülen. Wir überlegen uns sogar, ein eigenes Produkt aus den kompostierten Ausscheidungen zu entwickeln. Die Scheisserde wäre zum Beispiel ein Name dafür. Das würde den Menschen zeigen, dass aus Nährstoffen von Fäkalien wirklich gute Erde entsteht.
Für mich war es nie das Ziel, mit den Toiletten ein Unternehmen zu gründen. Ich habe sogar versucht, die Idee meinen Freunden, den Umweltwissenschaftlern, abzutreten. Aber ohne mich funktionierte es zu Beginn nicht. Ich hatte das Netzwerk, wusste, wo wir die Materialien herkriegen, welche Werkstatt wir benutzen konnten, etc. Was wäre schon passiert, wenn ich gescheitert wäre? Ich wäre um ein Vielfaches reicher an Erfahrungen und würde einfach wieder zu meinem ursprünglich gelernten Beruf als Elektroinstallateur zurückgehen. Dieses Bewusstsein hat geholfen, es einfach zu wagen.»
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