Zweites Leben für praktische Gegenstände
Wer bist du?
Ich bin Tim und organisiere zusammen mit anderen motivierten Menschen die Alpin-Flohmis. Das sind Flohmärkte, auf denen man gebrauchte Bergsportausrüstung aller Art verkaufen oder finden kann. Auch ich selbst bin ein begeisterter Bergsportler und immer zu neuen Abenteuern motiviert. Ich liebe es einfach, draussen an der frischen Luft und in wildem Gelände unterwegs zu sein. Neben Entdeckerlust habe ich dabei stets jede Menge Humor im Gepäck.
Was bewegst du?
Unsere Alpin-Flohmis bieten Ausrüstung mit Secondhand-Charme. Gegenständen ein zweites Leben zu schenken, tut der Natur, dem Bergsport und einem selbst etwas Gutes. Und natürlich kommen an den Alpin-Flohmis einfach grossartige Menschen und Bergsportbegeisterte mit gemeinsamer Leidenschaft zu einem lässigen Event zusammen. Zum Mitmachen meldet man sich online für einen Stand an oder kommt zum Stöbern einfach so vorbei. Aktuell finden die Alpin-Flohmis meist zum Start der Sommer- sowie der Wintersaison in Zürich, Bern und Luzern statt. Hoffentlich bald auch in weiteren Schweizer Städten. Wir wollen zudem mit unserer Plattform Menschen darin unterstützt, in ihrer Gegend selber einen Flohmi zu organisieren. Dafür stellen wir eine Anleitung sowie unsere Website und Kommunikationshilfen zur Verfügung.
Deine Geheimwaffe in harten Flohmi-Verhandlungen?
«Waaas?! Das gibt es ja neu günstiger!»
Wann und wie ist deine Idee entstanden?
Ich komme ursprünglich aus der Gegend um München. Dort gibt es schon seit Langem einen grossen Alpinflohmarkt. Diesen cleveren Spass habe ich in der Schweiz vermisst. So kam ich auf die Idee, einfach selbst einen auf die Beine zu stellen. Glücklicherweise konnte ich meinen Arbeitgeber, die Alpenschutzorganisation Mountain Wilderness Schweiz sowie die Organisation Public Eye gewinnen, das Projekt Alpin-Flohmi mit aufzubauen.
Wie sieht dein Alltag aus?
Ich arbeite als Projektleiter im Bergsport. Die Alpin-Flohmis sind nur ein kleiner Teil meiner Tätigkeit aber einer, den ich besonders gerne mag, da sie Menschen zusammenbringen. Nebenbei arbeite ich neuerdings auch noch alpenweit als Bergführer-Aspirant.
Dein Trick gegen Käsefüsse?
Da hilft nur Akzeptanz oder eine Wäscheklammer ;-).
Wann und wobei bist du einmal gescheitert?
Eine Pandemie ist ein echter Flohmarkt-Schreck. Die meisten unserer geplanten Anlässe 2020 fielen aus. Das ist schade, aber motiviert zugleich zum Weitermachen. Denn ich finde: Jede grössere Stadt braucht einen Alpin-Flohmi!
Deine Botschaft an andere Gründer?
Wir haben lange darüber nachgedacht, ob wir das Projekt angehen sollen, ob es funktionieren könnte oder nicht. Letztlich haben wir es einfach ausprobiert und wurden direkt am ersten Anlass von über 1000 Menschen regelrecht überrannt. Manchmal ist also machen besser, als ewig nachdenken.
Deine schrägste Begegnung auf einem Berg?
Eine polizeiliche Ausweiskontrolle auf 4000 m ü. M. wegen einer Demo gegen Heli-Skiing.
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