Frisch von gestern
Wer bist du?
Ich bin Sandro, einer der vier Co-Founder der Äss-Bar. Dort biete ich Gebäck und Weiteres vom Vortag an, ganz nach dem Motto: frisch von gestern! Mich erkennt man leicht und schon aus der Ferne, denn ich bin grösser als die meisten und lache gerne laut. Ausserdem bin ich ein Genussmensch mit echter Superpower, denn ich zaubere alles Süsse in Sekunden weg ;-).
Was bewegst du?
In der Äss-Bar verkaufen wir übrig gebliebene Lebensmittel für einen stark vergünstigten Preis. Diese erhalten wir von verschiedenen Partner-Bäckereien. Es gibt Sandwiches, Kuchen und Torten, Patisserie, Gebäck, Salate und anderes, die am Tag zuvor nicht verkauft wurden. Mit diesem Konzept gelingt es uns in unseren zehn Filialen über 800 Tonnen Lebensmittel pro Jahr vor dem Abfall zu retten. Eine grossartige Lösung für alle Beteiligten, denn wir machen Kunden glücklich satt mit einwandfreien und günstigen Backwaren. Zudem entstehen aus den Brotresten neue Produkte wie zum Beispiel das Brotbier der Brauerei Oerlikon oder Bread Crumbs Dragees von La Flor.
Wann und wie ist deine Idee entstanden?
Wir vier Gründer sind seit mehr als 20 Jahren eng miteinander befreundet. Ende 2012 begeisterten meinen Co-Founder Raoul ähnliche Konzepte im Ausland. Das hat uns inspiriert, etwas in dieser Richtung in der Schweiz umzusetzen. Es ergab sich damit eine reizvolle Chance, gemeinsam ein Unternehmen mit einem völlig neuen Konzept an den Start zu bringen. Wir zogen also los und suchten das Gespräch mit Bäckereien. Die Reaktionen waren sehr positiv und im November 2013 eröffneten wir die erste Äss-Bar im Zürcher Niederdorf. Dass wir damit ein Pionier wurden, war uns damals gar nicht so klar. Umso mehr freut uns, dass dabei ein neuer Markt zur Lebensmittelrettung entstanden ist.
Wie sieht dein Alltag aus?
Meist bin ich bei im Büro oder in den Filialen anzutreffen. Ich liebe den direkten Kontakt und den Austausch mit meinem Team vor Ort. Nebst den üblichen E-Mails und Telefonaten gefällt mir vor allem die Abwechslung, die sich mir in der Äss-Bar bietet. Dazu gehören Dinge wie sich um Fahrzeuge und handwerkliche Themen zu kümmern, genauso wie das spannende Anwerben von neuen Verkaufsstandorten und deren Aufbau.
Wann und wobei bist du einmal gescheitert?
Gescheitert bin ich schon oft und werde es auch weiterhin mit Freude tun. Hinfallen und Aufstehen gehört einfach dazu. Die schwierigste Situation war für mich, als wir im Krisenjahr 2020 den Äss-Bar-Standort in St. Gallen sowie unseren Foodtruck an der ETH Zürich aufgeben und langjährige Mitarbeiter kündigen mussten. Zum Glück können wir im September 2021 den Foodtruck wieder an den Start bringen.
Ein Aha-Moment, den du teilen möchtest:
Papier ist geduldig und nimmt alles an. Irgendwann musst man aber zum Punkt kommen und es umsetzen.
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